Die Camargue ist eine faszinierende Region im Süden Frankreichs, die durch ihre einzigartige Natur, ihre Geschichte und ihre Lebensart beeindruckt. Schon beim ersten Besuch wird deutlich, dass die Camargue weit mehr als nur eine geografische Fläche zwischen den Armen der Rhône ist – sie ist ein Lebensgefühl, das Freiheit, Wildheit und Ursprünglichkeit vereint.
Die Lage und Landschaft der Camargue
Die Camargue liegt im Rhône-Delta, im Süden der Provence, zwischen Arles und dem Mittelmeer. Diese Region ist geprägt von endlosen Ebenen, salzigen Sümpfen, Reisfeldern und Seen. Das Besondere an der Camargue ist ihre dynamische Landschaft, die sich ständig verändert. Das Zusammenspiel von Süß- und Salzwasser schafft ein einzigartiges Ökosystem, das zahlreiche Tierarten beheimatet.
Flora und Fauna der Camargue
Die Camargue ist berühmt für ihre außergewöhnliche Tierwelt. Hier leben die legendären weißen Camargue-Pferde, die frei über die Weiden galoppieren. Ebenso faszinierend sind die schwarzen Stiere, die für die traditionellen Stierfeste gezüchtet werden. Ein weiteres Highlight sind die rosa Flamingos, die sich in riesigen Kolonien in den Salzgärten sammeln. Diese Tiere symbolisieren die Schönheit und Vielfalt der Region.
Die Geschichte der Camargue
Die Geschichte der Camargue reicht weit zurück. Schon in der Antike nutzten die Römer die salzhaltigen Böden für die Salzgewinnung. Im Mittelalter war die Region ein Zufluchtsort für Fischer, Hirten und Pilger. Besonders bekannt ist die Stadt Saintes-Maries-de-la-Mer, die bis heute ein wichtiges Wallfahrtsziel ist. Hier treffen sich jedes Jahr im Mai Roma aus ganz Europa, um die Schutzheiligen Sara, Marie-Jacobé und Marie-Salomé zu ehren.
Die weißen Pferde der Camargue

Die Camargue’s-Pferde sind eines der bekanntesten Symbole Frankreichs. Diese robusten Tiere sind perfekt an das Leben in den Sümpfen angepasst. Sie leben halbwild und werden von sogenannten Gardians – den Cowboys der Camargue’s – betreut. Diese Pferde sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein Teil der Identität und Kultur der Region.
Die Gardians und ihre Tradition
Die Camargue‘s wäre ohne ihre Gardians undenkbar. Diese Viehhirten, meist in traditioneller Kleidung mit breitem Hut, Lederstiefeln und Dreizack, verkörpern den Geist der Region. Sie hüten die Stiere und Pferde und leben im Einklang mit der Natur. Ihre Lebensweise erinnert an die Cowboys des Wilden Westens, jedoch mit provenzalischem Charme.
Salzgewinnung in der Camargue‘s
Ein wichtiger Wirtschaftszweig der Camargue‘s ist die Salzproduktion. Besonders bekannt ist das Salz von Aigues-Mortes und Salin-de-Giraud. Die riesigen Salzfelder, die im Sommer in rosa und weißen Farbtönen schimmern, sind ein spektakulärer Anblick. Dieses „weißes Gold“ wird nicht nur industriell, sondern auch kulinarisch genutzt – etwa als feines Fleur de Sel de Camargue’s.
Reisfelder und Landwirtschaft
Neben der Salzproduktion spielt auch der Reisanbau in der Camargue‘s eine große Rolle. Dank der feuchten Böden gedeihen hier aromatische Reissorten, die in der französischen Küche sehr geschätzt werden. Der Riz de Camargue‘s ist ein geschütztes Produkt, das für seine Qualität und Nachhaltigkeit bekannt ist.
Saintes-Maries-de-la-Mer – Das Herz der Camargue‘s
Die Stadt Saintes-Maries-de-la-Mer ist das kulturelle Zentrum der Camargue‘s. Sie liegt direkt am Mittelmeer und zieht mit ihren weißen Häusern, kleinen Gassen und der beeindruckenden Wallfahrtskirche jedes Jahr Tausende Besucher an. Neben den religiösen Festen ist die Stadt auch bekannt für ihre Musik, Tanz und das besondere Licht, das Maler und Fotografen inspiriert.
Aigues-Mortes – Die historische Stadtmauer
Im Norden der Camargue liegt die mittelalterliche Stadt Aigues-Mortes, deren Stadtmauer hervorragend erhalten ist. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und diente einst als strategischer Hafen. Heute ist sie ein beliebtes Touristenziel, das Geschichte und Charme vereint. Von hier aus kann man die weiten Salinenlandschaften bewundern.
Flamingos – Die rosa Könige der Camargue
Die Camargue ist das einzige Gebiet Frankreichs, in dem Flamingos in großer Zahl brüten. Besonders im Frühling und Sommer färben sie die Landschaft in ein lebendiges Rosa. Ihr Anblick in den seichten Seen ist ein unvergessliches Erlebnis. Viele Besucher kommen speziell, um diese majestätischen Vögel zu beobachten.
Klima und beste Reisezeit
Das Klima der Camargue ist mediterran, mit heißen Sommern und milden Wintern. Die beste Reisezeit liegt zwischen April und Oktober. Im Frühling zeigt sich die Natur besonders grün, während im Sommer das Licht intensiver wird und die Farben leuchten. Der Herbst eignet sich ideal für Tierbeobachtungen, da viele Zugvögel in dieser Zeit vorbeiziehen.
Aktivitäten in der Camargue
Die Camargue bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Besucher können Reitausflüge durch die Sümpfe unternehmen, Vogelbeobachtungen machen oder Bootstouren auf der Rhône genießen. Auch Fahrradfahren ist sehr beliebt, da die Landschaft flach und weitläufig ist. Abenteuerlustige können an geführten Touren teilnehmen, um die Tierwelt hautnah zu erleben.
Kulinarische Spezialitäten der Camargue
Die Küche der Camargue ist rustikal, aber geschmackvoll. Typische Gerichte sind Stiergulasch (Gardianne de Taureau), Reisgerichte und Fischspezialitäten. Besonders bekannt ist der Riz Rouge de Camargue, ein nussiger roter Reis, der perfekt zu Fleisch und Gemüse passt. Auch das lokale Salz und der Wein aus der Region sind echte Delikatessen.
Schutz der Natur und Nachhaltigkeit
Die Camargue ist ein empfindliches Ökosystem, das unter Naturschutz steht. Große Teile gehören zum Parc Naturel Régional de Camargue, der 1970 gegründet wurde. Ziel ist es, die Artenvielfalt zu bewahren und den nachhaltigen Tourismus zu fördern. Besucher werden ermutigt, respektvoll mit der Umwelt umzugehen und die Natur zu schützen.
Die Camargue als Inspirationsquelle
Viele Künstler, Schriftsteller und Fotografen haben in der Camargue Inspiration gefunden. Die Region mit ihrem besonderen Licht, den weiten Horizonten und den wilden Tieren ist ein Ort, der Kreativität entfacht. Besonders bekannt ist der Maler Vincent van Gogh, der in der Nähe von Arles viele seiner berühmtesten Werke schuf.
Unterkunft und Reisen in die Camargue
Wer die Camargue besuchen möchte, findet zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten – von charmanten Landhäusern bis zu modernen Hotels. Die Region ist gut erreichbar, besonders von Arles, Nîmes und Montpellier aus. Viele Reisende entscheiden sich auch für eine Kombination aus Strandurlaub und Naturerlebnis.
Fazit: Die Magie der Camargue
Die Camargue ist ein Ort, an dem Natur, Kultur und Geschichte in perfekter Harmonie verschmelzen. Sie steht für Freiheit, Schönheit und Authentizität. Ob man auf den Spuren der Gardians reitet, Flamingos beobachtet oder einfach die Ruhe genießt – die Camargue bleibt ein unvergessliches Erlebnis.
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Häufig gestellte Fragen zur Camargue
Die Camargue ist eine Region im Süden Frankreichs, bekannt für ihre Salzfelder, Reisplantagen, Flamingos, Pferde und Stiere.
Die beste Zeit für einen Besuch ist zwischen April und Oktober, wenn das Wetter angenehm und die Tierwelt besonders aktiv ist.
In der Camargue leben Flamingos, Camargue-Pferde, Stiere, Reiher und viele andere Vogelarten.
Ja, Reitausflüge sind eine der beliebtesten Aktivitäten in der Camargue. Es gibt viele lokale Anbieter, die Touren für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten.
Unbedingt sehenswert sind Saintes-Maries-de-la-Mer, Aigues-Mortes, die Salzfelder und die rosa Flamingos, die das Wahrzeichen der Camargue sind.